50 Jahre Ausbildungszentrum Schreiner, Schaan FL

Am 26. September 2025 beim NextStep feierten ehemalige und heutige Kursleiter, Lehrbetriebsinhaber und Vertreter der öffentlichen Verwaltung das 50-jährige Bestehen des Schreiner Ausbildungszentrums Schaan.

Die letzten 50 Jahre waren bewegte Jahre und prägend für die Bevölkerung in Schaan und dem Berufsstand der Schreiner.
1975 war ein besonderes Jahr für Schaan. Knapp drei Jahre nach dem Spatenstich konnte das Schul- und Freizeitzentrum «Resch» bezogen werden. Die Investition war für die Gemeinde damals erheblich. Aber sie hat der Schaaner Bevölkerung
auch viel gebracht. Dies gilt insbesondere für den Bildungsbereich. Der Bezug am 23. Dezember 1975 war ein wichtiger Schritt weg vom Platzmangel, der in der alten Primarschule herrschte. Das Schulzentrum war bereits damals ein Ort der Bildung, bevor die Schaaner Schulkinder am 23. Dezember 1975 in ihre neue Heimat zügelten. Am 25. Oktober 1975 berichtete das «Liechtensteiner Vaterland» über dessen Eröffnung. Der Inhalt des Artikels brachte vieles auf den Punkt. Die Schlagzeile lautete: «Ein Werk  gutnachbarlicher Beziehungen». Hauptredner war der damalige Regierungschef-Stellvertreter und Bildungsminister Hans Brunhart. Er stellte seine Rede unter das Motto «Ein gutes Omen für die Weiterentwicklung unseres Bildungswesens». Diese Rede war in besagter Ausgabe des «Vaterland» im Wortlaut abgedruckt. Dies hat Daniel Hilti die Möglichkeit gegeben, Hans Brunharts 50 Jahre alten Worte nachzulesen. Und im Prinzip könnte er seine Ansprache nochmals genau gleich halten. Das duale Bildungssystem, das Hans Brunhart offensichtlich sehr am Herzen lag, war 1975 bereits dasselbe Erfolgsmodell, das es heute noch ist. Doch schon damals bedeutete Stillstand Rückschritt. Die Gründung des Schreinerausbildungszentrums kann daher als wichtiger Schritt in Richtung Zukunft verstanden werden. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Berufsbildung, bei der Liechtenstein bekanntlich in erheblichem Mass von Schweizer Schulen profitiert, hat sich über all die Jahre sehr bewährt. Und genau wie Hans Brunhart den damals Verantwortlichen für ihren Weitblick dankte, dankte Daniel Hilti an diesem Anlass denjenigen, die das Werk der Gründer des Schreinerausbildungszentrums fortsetzen. In der Gegenwart ist dessen Bestehen vielleicht kein gutes
Omen für die Weiterentwicklung des Bildungswesens mehr, aber mit Sicherheit ein guter Beweis für dessen Beständigkeit und dafür, dass Handwerk auch heute noch goldenen Boden hat – und dafür, dass die solide duale Berufsbildung das
Fundament für den goldenen Boden weiterhin ist.
Der ehemalige Kursleiter Johannes Weisstanner hat einiges zu vergangenen Projekten und Projekt-Ideen zu erzählen gewusst und hat einzelne amüsante Anekdoten erwähnt aus dem Kursleiter-Alltag. Schon früher hatte man immer
wieder Lustiges erlebt. Prisco Egli, der heutige Chef-Experte für die Abschlussprüfungen, erklärte, wie sich die heutigen Strukturen verändern werden im Hinblick auf den Neubau des Schreinerkompetenzzentrums in St. Margrethen, wo schliesslich alle bisherigen Standorte vereint werden. Dieser Anlass war auch ein Wiedersehen von ehemaligen Kursleitern, Verbandsverantwortlichen, Kommissionsmitgliedern und ehemaligen Lernenden, die heute selber Schreinerlernende ausbilden.
Natürlich war es erfreulich, dass die junge Generation von Kursleitern und Experten dabei waren. Auf dem Bild sind nur einige Kursleiter zu sehen.
David Müller, der heutige Kursleiter, bedankte sich bei all seinen «Vorgängern» und hat sich über die zahlreiche Teilnahme gefreut. Im Anschluss hat er alle eingeladen, an der «NextStep» an den Lehrlingsstand zu gehen und dort wurde wieder fachgesimpelt und verglichen, wie man früher gewisse Arbeiten machte und wie diese heute ausgeführt werden. Der Anlass war interessant und erfreulich und zeigte auf, dass die Zukunft auf dem «vorgepfadeten» Weg weiter aufgebaut werden kann.

Gründungsmitglieder und Kursleiter, von links nach rechts hintere Reihe:
Gerhard Biedermann, Kuno Hasler, Lorenz Frommelt, Heinz Wohlwend und Martin Hälg;
vordere Reihe: Johannes Weisstanner und David Müller. Auf dem Bild fehlt Manfred Batliner.